Reise blog von Travellerspoint

Winnetou's Heimat

Starigrad-Paklenica Nationalpark

sunny 24 °C
View Round-The-World 2013-2014 auf Tom Travel's Reise-Karte.

Mein Schlafplatz 100m über Starigrad hat eine unbezahlbare Aussicht. Unten am Meer war es mir zu heiß. Mit Google Maps Satellite View habe ich diesen ziemlich genialen Ort in den Bergen über der dalmatinischen Küste gefunden.

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Die Fahrt an der Küste entlang von Karlobag bis hierher war traumhaft schön. Ich habe Muskelkater vom vielen Schalten. Ein Automatikgetriebe wäre hier wünschenswert. Immer knapp an der Wasserlinie entlang, eine Bucht schöner als die andere. Wieder die Farben blau und türkis-grün in allen Schattierungen.

Zuvor habe ich mich in den Bergen verfahren. Die Gegend ist so schön, da macht es nichts wenn man einige Strecken doppelt fährt. Die Serpentinen hinunter nach Karlobag gehören zum Besten was ich je gefahren bin. Der Blick über Lake Powell in Arizona kommt dem noch am nächsten.

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Österreichsches Märzen von Lidl: 70Cent, Campinggarnitur von Obi: 35€, Aussicht – unbezahlbar

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Ich habe gerade meine Campinggarnitur ausgepackt und mein Feierabend-Bier geöffnet, als ein Hundebesitzer vorbei kommt. Ein Kroate aus Schwaben in Rente mit Diego einem ebenfalls pensionierten Drogenhund. Wir kommen ins Gespräch und ich bekomme einen Schnellkurs in neuerer kroatischer Geschichte und Tipps zum Immobilienkauf.

Nach einer halben Stunde wird sein Hund unruhig und er muss weiter. Danach stört nur noch eine Ziegenherde die Ruhe. Grillenzirpen und das weit entfernte Meeresrauschen sind das Einzige was man hört. Bis zum Sonnenuntergang, dann kommen einige Hobbyfotografen hier hoch. Sie sind aber bald verschwunden und ich habe den Berg und die Aussicht wieder für mich allein.

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Gestern Nacht war es in Plitvice so kalt, dass ich drei Decken gebraucht habe. Letzte Nacht war angenehm warm, aber ich wurde von Stechmücken überfallen. Fenster zu ging nicht weil zu warm. Um 7 habe ich genug vom Gesummse und fahre zum Paklenica-Nationalpark. Hier wurden die meisten Karl-May-Filme gedreht. Die weißen Karstfelsen waren perfekte Kulisse. Dass die Felsen an den Original-Romanschauplätzen USA eher rötlich-braun sind hat keiner bemerkt.

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Winnetou ist hier Kult. Ein Winnetou-Museum und Wanderwege benannt von Winnetou 1-9. Der Park ist groß genug für mehrtägige Wanderungen. Von 20m bis über 1700m geht es hinauf. Auch so früh bin ich nicht der Erste im Park. Ein Dutzend Kletterer ist schon dabei sich vorzubereiten.

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Für die interessantesten Routen im Klettergarten lohnt es sich früh aufzustehen. 500 ausgewiesene Routen gibt es hier, von Schwierigkeit 5a-8c. Die 8er Routen, die ich mir (von unten) ansehe, sehen für mich aus als ob da nur ein Gecko hochkommt. Wem die kurzen Übungswände am Schluchteingang zu mickrig sind, der kann sich an dieser 400m hohen, fast senkrechten Wand versuchen.

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Ich gehe nur 8km bis zur ersten Schutzhütte.

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Als ich gegen 10 Uhr zurück gehe, kommt mir eine Karawane von Wanderern entgegen. Aus ist es mit der Bergeinsamkeit. Auch hier lohnt es sich früh dran zu sein, wenn man die Massen vermeiden will. Viele der Kletterrouten sind nur 5 Minuten vom Parkplatz entfernt und hier an der engsten Stelle des Canyons sehe ich zum ersten Mal Massenklettern. Links und rechts hängen Dutzende von Kletterern in den Wänden und doppelt so viele warten bis sie dran sind.

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Starigrad-Paklenica ist schon ein besonderer Ort. Ich war noch an keinem Küstenort ein an dem man vormittags bei angenehmen Temperaturen anspruchsvoll Klettern und nachmittags am warmen Meer am Strand liegen kann.

Den Nachmittag verbringe ich in einem Hafenrestaurant mit freeWiFi. Dummerweise habe ich vergessen den Inverter abzustecken und der hat in der Zwischenzeit die Batterie so leergesaugt, dass Harley nur noch mit der letzten Anlasserumdrehung gerade mal so anspringt. Das erfordert eine Planänderung. So kann ich nicht wieder oben einsam am Berg stehen. Der Weg da rauf ist zu kurz um die Batterie zu laden. Ich habe zwar den Generator, aber da ich den noch nicht im Ernstfall mit leerer Batterie getestet habe, will ich es dennoch nicht riskieren. Sehr schade, aber ich muss heute schon weg hier und einen Schlafplatz mit Gesellschaft suchen. Spontan fällt mir nichts Besseres ein, als ein 20km südlich gelegener Autobahnrastplatz. Nicht sehr scenic, aber falls ich morgen nicht weg komme ist Hilfe nicht weit.

Am nächsten Morgen ist die Batterie tot. Noch nicht einmal eine Woche unterwegs und schon kommt der Generator zum Einsatz. Ich lasse ihn 10 Minuten laufen, dann ist die Batterie genug geladen für einen erfolgreichen Startversuch. Super! Wenn ich ab jetzt immer genug Normalbenzin dabei habe kann eigentlich in dem Punkt nichts mehr schief gehen.

Eingestellt von Tom Travel 06:03 Archiviert in Kroatien

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Kommentare

freut mich, dass es dir gefällt und du mit dem Generator die richtige Wahl getroffen hast.

von Papa

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