Verlängerung
Good-bye Afrika
21.04.2014 - 02.05.2014
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& Round-The-World 2014-2015
auf Tom Travel's Reise-Karte.
Es war schwierig ein passendes Fahrzeug für diesen Teil der Reise zu finden, noch viel schwieriger ist es das Biest zu einem einigermaßen angemessenen Preis wieder los zu werden. Seit Tagen habe ich eine Anzeige im Internet, aber es gibt Null Interesse. Hier sind gerade Osterferien und es hat den Anschein, dass alle unterwegs sind und gerade nicht nach Autos suchen.
Als ich in Kapstadt ankomme habe ich immer noch keinen gefunden, der sich das Auto wenigstens mal ansehen will. Nur noch eine Woche bis Abflug, langsam wird es brenzlig und ich brauche einen Plan B.
Da ich außer Warten nicht viel tun kann schaue ich mir noch ein wenig von der Gegend hier an. Ich hatte auf der langen Reise völlig vergessen wie fantastisch Kapstadt und seine Umgebung ist. Keine Stadt die ich auf meinen Reisen gesehen habe, hat das zu bieten. Traumhaft, wenn man näher kommt und die Lage zwischen den hohen Bergen sieht. Für mich ist es die schönste Stadt der Welt.
Ich fahre noch einmal raus zum Kap der guten Hoffnung. Letztes Mal spielten hier Paviane direkt am Strand, dieses Mal sind es Strauße.
Dann kommt noch ein absolutes Muss für jeden Kapstadt-Touristen. Rauf auf den Tafelberg. Im November war jeden Tag das Tischtuch auf dem Berg. Fotogen von unten, aber zwecklos rauf zu steigen und im Nebel auf dem Gipfel zu versinken. Dave, ein Freund aus der Antarktis hat mich zum Golfspielen in Atlantic Beach eingeladen. Vom Platz aus hat man eine geniale Aussicht auf den Berg und ich nehme mir für den nächsten Tag vor hoch zu gehen. Es gibt zwar eine Seilbahn, aber zu Fuß hat man mehr davon. Es geht ziemlich steil, zum Teil ist es eine Kletterpartie in den Felsen. Einfach ist das nicht.
Die Aussicht wird immer besser je höher man kommt. 800 Höhenmeter sind es bis zum Gipfel.
Im Süden liegt das Kap der guten Hoffnung, im Westen Sea Point, beides kenne ich von "unten".
Ganz oben gibt es eine Restaurant-Terrasse mit halb-zahmen Dassies, die jeden um Futter anbetteln.
Samstag habe ich eine Verabredung mit einem alten Bekannten. Patrick traf ich zuletzt vor 6 Jahren in Thailand. Die Welt ist ein Dorf. Wir treffen uns in der Bisquit Mall in Woodstock. Erinnert mich an das Tollwood Festival in München. Jede Menge Stände mit Öko-Ramsch und Bio-Food. Nach zwei Stunden muss ich wieder zurück, denn es haben sich endlich mal Interessenten fürs Auto gemeldet.
Ostern ist endlich vorbei und ab jetzt kommen täglich Leute und sehen sich das Auto an. Leider nimmt es keiner. Wegen den vielen Besichtigungsterminen kann ich mir nun nichts mehr anschauen und bin quasi im Hostel festgenagelt. Meinen Flug habe ich schon von Montag auf Freitag verschoben. 4 Tage mehr um den Verkauf zu regeln. Wenn das auch nicht reicht, dann muss das Auto hier bleiben und mein Freund Shaun muss sehen, dass er das Biest irgendwie an den Mann bringt. Eigentlich will ich ihm das nicht zumuten, aber ich sehe keine andere Lösung.
Gerade als ich jede Hoffnung aufgegeben habe, meldet sich ein Käufer aus München. Was für ein Zufall. Er will das Auto unbedingt, ohne es gesehen zu haben. Er kann es allerdings erst in 3 Wochen übernehmen. Das lässt sich regeln. Shaun bietet an, es bei sich in der Firma auf dem bewachten Parkplatz unterzubringen. Mir fällt ein Stein vom Herzen, endlich ist der Punkt erledigt und ich kann beruhigt am Freitag in meinen Flieger steigen.
In München steht dann schon das nächste Auto zum Verkauf an. Harley hat vor dem Haus meiner Eltern überwintert. Da ich keine weiteren Pläne habe mit ihm durch Europa zu fahren, muss auch er verkauft werden. Vor 2 Tagen wurde in Harley eingebrochen, gestohlen wurde nichts. Was für eine Ironie: Fast 6 Monate war ich hier in Afrika unterwegs und nichts wurde gestohlen.
Überhaupt ist Afrika in vieler Hinsicht ganz anders als befürchtet gewesen. Keine Region der Welt hat mich so positiv überrascht wie das südliche Afrika. Von wegen gefährlich, schwierig zu bereisen, unhygienisch - alles Quatsch! Südafrika, Namibia und Botswana sind meine 3 Favoriten. Die korrupte Polizei in Mosambik und Simbabwe sind lästig und verderben ein wenig den Spaß. Man findet immer einen Supermarkt, eine Tankstelle und einen ordentlichen Campingplatz. Nie kam ich in eine brenzlige Situation und ich traf auch niemanden der überfallen oder ausgeraubt wurde. Was für ein Kontrast zu Südamerika. Dort traf ich in jedem Hostel Leute die auf die eine oder andere Weise ihrer Habseligkeiten losgeworden sind.
Afrika hat ein Image-Problem. Man hört bei uns in Europa immer nur die schlechten Dinge die hier passieren. Ich schätze es als wesentlich weniger gefährlich ein als Südamerika - sofern man kein völliger Idiot ist und mit der Spiegelreflexkamera in den Townships herumläuft. Ich habe einen großen Bogen um Jo'Burg und Pretoria gemacht, auch Windhuk und Maputo umfahren. Wenn man sich von den großen Städten fern hält ist es wirklich sicher.
Mein Lieblingsland am Ende der Afrika-Reise ist Namibia. Hier könnte ich es mir sogar vorstellen zu leben. 7 Wochen war ich dort und ich würde die ganze Tour vom Fish-Canyon bis Caprivi am liebsten gleich noch einmal machen.
Der Blog macht jetzt ein paar Wochen Pause. Es geht weiter nachdem ich an meinem nächsten Ziel angekommen bin.
Eingestellt von Tom Travel 03:33 Archiviert in Südafrika
Wie schön, dann hast Du ja letztendlich doch einen Platz gefunden, der zum Verweilen einlädt! Freue mich wenn es wieder weiter geht
von Doris