Reise blog von Travellerspoint

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Wildpferde, Ziegen und ein Kater

von Sardiniens Westküste ins Outback

sunny 24 °C
View Round-The-World 2013-2014 auf Tom Travel's Reise-Karte.

Nach drei Tagen verlasse ich meinen nur sardisch sprechenden neuen Freund den Restaurantbetreiber und seinen Hund in Porto Alabe. Es war echt ein schöner Platz mit Meeresrauschen jede Nacht.

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So sollen Strände aussehen. Jetzt in der Nachsaison fast menschenleer.

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Der Gegensatz von schroffer Felsküste und feinen Sandstränden ist meiner Meinung nach das Besondere an Sardinien.

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Die Klippen nebenan sind ideal für eine kleine Wanderung mit super Aussicht.

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Wegen Wäschemangel brauche ich jetzt wieder mal einen Campingplatz. Ich fahre zu einem Campingplatz nach Is Arenas am Nordende der Sinis-Halbinsel. Hier gefällt es mir so gut, dass ich glatt 8 Nächte bleibe. Rekord für diese Reise.

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Das liegt auch an der Gesellschaft. Deutsche und Schweizer sind meine Nachbarn. Es sind keine Ferien mehr und somit auch keinen Familien mit Schulkindern unterwegs – da finde ich viel leichter Anschluss. Es ist zur Zeit am Strand extrem windig – zu windig zum Baden, aber es bringt mich auf die Idee einen Kite-Kurs zu machen.

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Der 22.September kommt. Ein dreifach wichtiges Datum. Erstens wegen Bundestagswahl, zweitens ist der Papst zu Besuch in Sardinien und drittens habe ich Geburtstag. Der Papst hat sich verplant, er ist in Cagliari während ich in Oristano viel weiter nördlich bin. Selbst Schuld, so wird das nichts mit einer Audienz bei mir. Die Bundestagswahl? Naja, Schwamm drüber. Bleibt noch der Geburtstag.

Ich fahre nach Putzu Idu, nur ein Stück weiter im Süden der Sinis-Halbinsel gelegen, dort soll es Kite-Schulen geben. Gibt es auch, aber Null Wind. Auch für die nächsten Tage ist kein Wind angesagt. Also setze ich mich an eine Beachbar und schaue mir mit den Einheimischen den letzten Sonnenuntergang über dem Meer auf dieser Reise an.

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Ab morgen geht es Richtung Osten. Zuerst in die Berge und dann an die Küste.

Die Berge Sardiniens sind nicht sehr hoch – mehr Hügel. 1000m ist schon viel. Der Giara di Gesturi Nationalpark bei Tuili liegt auf einer Hochebene auf 300m. Auch nicht wirklich hoch, aber es geht aus der Ebene so steil nach oben, dass da oben Wildpferde überlebt haben. Bei einem Stockmaß von 1,20m-1,40m sind es wohl eher Ponys und wirklich wild sind die auch nicht.

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Nein, das ist noch nicht Afrika - das kommt im November, aber hier oben sieht es tatsächlich ein wenig so aus wie ich mir Serengeti vorstelle.

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Jetzt im Spätsommer ist alles ausgetrocknet, harte Zeiten für die Tiere.

Vom Parkplatz aus hat man einen tollen Überblick über das südliche Flachland darunter. Wieder mal einer dieser unbezahlbaren Standplätze, die man nur beim wild Campen findet.

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Hier wird es nie ein Hotel geben. Um 7 Uhr sind alle weg, inklusiv der Ranger. Außer ein paar Ziegen kommt keiner mehr vorbei.

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Ah, doch – der Parkplatzkater. Springt frech direkt ins Auto und sucht sich in Katzenart gleich mal den besten Platz. Da bleibt er dann so lange bis er etwas zu Fressen geschnorrt hat und haut dann wieder ab.

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Zweite Bergetappe tags darauf weiter nach Osten Richtung Tortoli. Es geht etwas höher, extrem kurvig. Viele Motorradfahrer mit deutschen Kennzeichen sind auf der Strecke. Scheint ein Geheimtipp zu sein. Auf halber Strecke biege ich links auf eine Nebenstrecke ab, die mitten durch unbewohntes Gebiet führt. Alle 2 Stunden kommt mal ein Auto - so gefällt mir das. Sardinien Outback

Vorbei an einem weiteren Nuraghen. Auch der nach weit über 2500 Jahren ziemlich verfallen. War halt nix mit Mörtel damals.

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Zu meinem heutigen Standplatz an einer Schlucht, in 20km Umkreis kein Haus. Der Platz erinnert mich ein wenig an den, den ich in Bosnien hatte. Nur ohne den Bekloppten der mich angeschnorrt und leere Bierdosen ins Gebüsch geworfen hatte. Leider ist hier kein See unten im Tal. Dafür riecht es wunderbar würzig nach allen möglichen Kräutern.

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Bestimmt ist auch das nur hier wachsende giftige Kraut dabei, das Krämpfe auslöst, die dem sardonischen Grinsen seinen Namen gegeben haben.

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Die Sonne geht unter, es wird dunkel, unglaublich dunkel. Trockene Luft, keine Lichtquelle weit und breit - ein unglaublicher Sternenhimmel ist zu sehen.

Eingestellt von Tom Travel 11:41 Archiviert in Italien Kommentare (1)

Utah in der Karibik

Felsen, Schluchten, Traumstrände

sunny 25 °C
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Im letzten Beitrag habe ich geschrieben in Sardinien gäbe es nur Hügel und keine Berge? Ich nehme alles zurück. Hier an der Ostküste gibt es Felswände so hoch wie nur irgendwo. Von den höchsten Klippen der Steilküste sind es 800m bevor man ins Wasser fällt...wenn man runter fällt. Das dürfte zumindest am Mittelmeer Rekord sein. Die Vegetation ist hier etwas üppiger, aber die Felsen die oben raus schauen sehen schon sehr nach Utah aus.

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Ich war bisher ein wenig enttäuscht was die landschaftlichen Attraktionen Sardiniens betraf. Alles schon mal gesehen, eher Mittelmaß. Umso überraschender kommt das hier. Punta Pedra Longa – Langer Felsen, heißt mein Parkplatz für die Nacht.

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"20% Gefälle" steht auf dem Schild der Zufahrtsstraße zum Parkplatz am Wasser. So eine hohe Zahl habe ich noch nirgends in der Welt auf so einem Schild gesehen. Wenigstens ist der Weg geteert, sonst würde ich da nie wieder hoch kommen. Ich habe das Gefühl es wird jeden Tag besser mit meinen Standplätzen. Keine ungebetenen tierischen Besucher und jede Aussicht besser als die vorherige.

Das Meer ist immer noch schön warm und es ist so gut wie nichts mehr los. In der Gegend will ich ein wenig länger bleiben und fahre am nächsten Mittag nur ein kleines Stück auf ein Hochplateau bei Baunei.

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Dort gibt es einen Wegelagerer. Er läuft mir direkt vors Auto und kommt dann ans Fenster.

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Er weiß ja nicht dass ich nie Gemüse oder Salat im Kühlschrank habe. Von anderen Campern bekommt er sicher gelegentlich etwas.
Vom dortigen Parkplatz sind es nur 600m bis an den Strand. Höhenmeter!!! Ganz da unten ist das Ziel.

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Auf dem Weg etwas das aussieht wie ein mini Mesa Verde

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Cala Goloritze heißt die Badebucht hier. Ich hatte zuvor keine Fotos davon gesehen und als ich am Ende des steilen Trampelpfads über die Kante schaue sehe ich das hier.

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Ein echtes Wow-Erlebnis. Hier an der zentralen Ostküste sind sie also, die Strände für die Sardinien berühmt ist.

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Da können mir die Millionäre im Norden mit ihrer Costa Smeralda und dem Campingverboten glatt mal gestohlen bleiben, das hier ist Weltklasse.

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Und hier steht man kostenlos. Der Parkplatz oben bei der Cala Goloritza kostet allerdings 4€ - auch in der Nachsaison.

Die 600 Meter runter zum Strand gingen ja noch, aber die muss ich auch wieder hoch als ich nachmittags zurück gehe. Völlig verschwitzt komme ich oben an. Ich sehne mich nach einer Dusche. "Duschen nur für Camper" heißt es dann. Eine Nacht auf dem Campingplatz kostet allerdings nur 8€. Strom oder Internet gibt es dafür nicht. 4€ davon sind schon bezahlt fürs Parken, also lege ich noch mal 4€ drauf und habe meine Dusche und Standplatz – na also, geht doch.

Am nächsten Tag geht es weiter zum Genna Silana Pass auf 1000m. Von dort führt ein Wanderweg zu einem Canyon namens Gola su Gorropu.

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Die Wetterschutzhütten an der Strecke sind ziemlich "basic"

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500m hohe Wände an den Seiten – das muss ich sehen.

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Der Weg ist nur 4km lang, aber schon wieder 700 Höhenmeter – 100m zu viel wie sich später heraus stellt. Zuerst geht es bergab.

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Schon bald nach der Hälfte der Strecke meldet sich mein desolates linkes Knie mit Schmerzen. Das darf ja echt nicht wahr sein. In USA und Südamerika war ich ständig mit Badelatschen in den Bergen unterwegs und hatte nie Probleme. Heute habe ich richtige Wanderschuhe an und schon geht der Ärger los.

Eigentlich sollte ich umkehren, aber von einem Vorsprung sehe ich das Ziel etwa 100m tiefer unter mir. “Das werde ich schon irgendwie schaffen und zurück geht es bergauf.“ denke ich mir. Mittlerweile stark humpelnd erreiche ich den Eingang zum Canyon. Der Zutritt kostet 5€. Wo ich schon mal da bin zahle ich das auch noch.

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Der Canyonboden ist bedeckt mit riesigen Felsbrocken und es beginnt eine Kraxelei die mir normal richtig Spaß gemacht hätte.

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Heute nicht. Mein linkes Knie ist völlig hinüber, ich kann es nicht mehr beugen. So zu Klettern ist eine zusätzliche Herausforderung. Eine die mir überhaupt kein Freude bereitet.

Nach etwa der Hälfte des Weges in die Schlucht gebe ich auf. Es geht einfach nicht mehr. Ich denke bereits mit Grausen an den Rückweg.

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Für gute Fotos ist es eh zu spät, kaum noch Licht hier unten. Es ist jetzt so weit, dass ich auch geradeaus oder bergauf kaum noch gehen kann. Das geschundene Knie ist praktisch nutzlos. Das kann ja lustig werden die ganze Strecke auf einem Bein nach oben zu hüpfen.

Ich schaue auf die Uhr und rechne: Noch gut 3 Stunden bis Sonnenuntergang, eine Stunde habe ich für den Weg hier runter gebraucht, es wird Zeit dass ich aufbreche. Sehr langsam, mit vielen Pausen und noch mehr Flüchen komme ich zwei Stunden später oben an. Es ging am Ende doch schneller als ich befürchtet hatte.

Die Wanderschuhe packe ich sofort weg. Die nächsten Tage brauche ich zur Erholung und falls ich noch Mal gehe, dann wieder mit Badelatschen. Unweit des Passes gibt es eine große freie Kiesfläche mit Aussicht ins Tal. Da wollte ich heute Nacht bleiben. Am Rande der Fläche gibt es aber auch ein eingezäuntes Areal, das sich als Campingplatz herausstellt. Der Besitzer winkt von Weitem und ich denke ich schaue mir das Mal an. Eine Dusche könnte ich wirklich gut gebrauchen.
Andrea, so heißt der Besitzer, zeigt mir ein Prospekt und zählt alle Vorzüge seines Platzes auf. Dusche, WC, Strom – alles für nur 10€. Er macht das irgendwie so nett dass ich nicht ablehnen kann. Außer mir stehen noch 2 Camper aus Krefeld auf dem sonst völlig leeren Platz. Wir kommen isn Gespräch und es stellt sich heraus dass auch sie eigentlich nicht auf einem Bezahlplatz stehen wollten und ebenso überredet wurden. Der Mann ist ein echtes Verkaufstalent.

Nach einer herrlichen Dusche und dem Abendessen sitze ich mit den anderen am Campingtisch bei meinem ersten Glas Wein als Andrea heftig winkend daherkommt. Kaffee! Wir sollen zu ihm ins Haus kommen und Kaffee trinken. Es blieb nicht beim Kaffee. Bis 2 Uhr morgens serviert er Bier, Wein, Grappa, Myrto und etwas dass ich als sardinischen Rumtopf bezeichne (Weintrauben eingelegt in Grappa). Sein Kumpel Marco von der Bar oben am Pass ist auch dabei.

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Es wird extrem lustig. Der Mix aus italienisch-deutsch-sardisch-spanisch-englisch und viel Alkohol führt dazu dass wir uns prächtig verstehen.

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Gegen Mittag am nächsten Tag krieche ich aus meiner Koje. Die anderen sind auch noch nicht auf – kein Wunder. Wir packen gemütlich zusammen, verabschieden uns alle von Andrea und fahren in Marcos Bar. Der sieht erstaunlich gut aus heute und freut sich riesig, dass wir ihn noch mal besuchen. Ein paar (nicht-alkoholische!) Drinks ein paar Fotos, dann trennen sich die Wege, ich fahre nach Norden die Krefelder nach Süden.

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schon wieder Herbst

falsche Flasche, falsches Bier

semi-overcast 21 °C
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Die Krefelder haben mir Cala Gonone und das daneben gelegene Cala Fuili als nächsten Halt empfohlen. Dort beginnt bzw. endet der Steilküstenteil der Ostküste.

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Cala Fuili hat einen hübschen Kieselstrand mit Felsen im Hintergrund, aber nach Cala Goloritze fällt es mir schwer mich dafür zu begeistern.

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Die Felsen hier sind ähnlich wie in Paklenica, Kroatien ein Paradies für Freikletterer.

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Nach ein paar Tagen hier brauche ich wieder einen Boxenstopp wegen der Wäsche auf einem Campingplatz. Dort geht mir überraschend das Gas aus. So schnell hätte die Flasche nicht leer sein dürfen. Es ist ein italienisches Modell, das ich letztes Mal im Austausch gegen meine deutsche Flasche bekommen habe und die Anschlüsse schienen zu passen. Aber irgendwie ist die Flasche, die ich in Sassari bekommen habe, nicht ganz dicht. Es roch auch die ganzen Tage so seltsam im Auto.

Also fahre ich nach Siniscola und will die Flasche gegen eine volle tauschen. Geht nicht, die machen hier nur Wiederbefüllungen. Wo ich schon mal hier bin erledige ich auch gleich den Großeinkauf für die nächste Woche. Bier im Sonderangebot, nur 47 Cent – das ist sehr günstig. Warum bloß? Ich schaue aufs Kleingedruckte und lese, das Bier ist aus Slowenien. Aha, deshalb. Macht nichts, denn so schlecht war das Bier in Slowenien nicht. Ich kaufe gleich mal eine ganze Palette, 24 Stück.

Gas hab ich, zu Essen und Bier habe ich auch. Batterien sind voll – da kann ich wieder ein paar Tage kostenlos am Strand campen. Zwischen Santa Lucia und Cala Liberotto findet sich ein schöner Pinienhain in Strandnähe. Schatten tagsüber, Meeresrauschen in der Nacht – perfekt.

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Abends schreibe ich meinen Blog bei einem Feierabendbierchen. Hm, seltsam – das Bier schmeckt komisch. Irgendwie so dünn. Ich schaue auf die Dose...oh nein! “ALCOHOLFREE“ steht groß drauf - grmpf.

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Was soll ich jetzt mit 24 Dosen Alkoholfrei? Das kommt davon wenn man nur das Kleingedruckte liest.

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Nach nur 4 Tagen ist das Gas schon wieder leer. Das war's dann mit der italienischen Flasche. Die ist für deutsche Campinggasanschlüsse nicht geeignet. Soviel weiß ich jetzt. Gut dass ich ganz oben schlafe und das ausströmende Gas offensichtlich nicht bis dorthin kam. Also wieder zurück nach Siniscola. Dieses Mal lasse ich die deutsche Flasche auffüllen, die ich als Reserve dabei habe.

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Nach 4 Tagen im Pinienhain sind alle meine Batterien so leer, dass ich wieder mal das Notstromaggregat zum Wegfahren anwerfen muss. Ein Campingplatz muss her. Eine Nacht reicht, dann geht es weiter nach Berchida. Dieser Strand und etwas südlich Biederrosa, beide in einem Naturschutzgebiet gelegen, sind so beliebt, dass während der Saison der Zugang reglementiert und kostenpflichtig ist. 10€ pro Fahrzeug und nur 100 Fahrzeuge pro Tag werden durchgelassen.

Der Strand ist wirklich schön. Für jeden der etwas für weiße Sandstrände und türkisblaues Meer übrig hat ein Highlight. Erinnert mich ein wenig an Lucky Bay, Westaustralien, kommt aber nicht ganz ran.

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Hier zum Vergleich der Blogbeitrag und Bilder vom meiner Meinung nach schönsten Strand der Welt.

Lucky Bay, Westaustralien

Gerade mal ein Dutzend Autos verlieren sich jetzt auf dem riesigen Parkplatz, darunter auch ein paar Camper.

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Wie am Plattensee vor 2 Monaten geht nun auch hier endgültig die Saison dem Ende zu. Pullover, Jacke braucht man jetzt auch tagsüber wenn man sich nicht direkt in der Sonne aufhält. Es ist mein dritter Herbst in 12 Monaten. Letztes Jahr um die Zeit in Texas, dann im April in Argentinien und nun hier.

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Der Strand ist praktisch menschenleer. Hier bleibe ich doch gleich mal heute Nacht.

Eingestellt von Tom Travel 04:41 Archiviert in Italien Kommentare (1)

Sardinien - ich habe fertig

die Party ist aus - Zeit zu gehen

semi-overcast 20 °C
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Noch knapp 2 Wochen dann geht es zurück ins deutsche Herbst-Schmuddelwetter. Mit meiner Rundreise bin ich praktisch fertig. Nur noch 50 Kilometer bis zum Fährhafen nach Olbia von wo ich nach Livorno übersetzen werde. Seit ein paar Tagen ist die Linie nach Genua saisonbedingt eingestellt, daher der Umweg.

Langsam wird es echt einsam. Letzte Woche waren wenigstens noch ein paar Norddeutsche hier, die schon wieder Herbstferien hatten. Jetzt trifft man kaum noch einen ausländischen Touristen. Die Sonne läßt sich auch immer seltener blicken. Schöne Fotos von Stränden wird es nach diesem Beitrag aus Sardinien wahrscheinlich nicht mehr geben. Das Meer ist mir mittlerweile auch zu kalt zum Baden.

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Diese Bucht ein paar Kilometer nördlich von San Teodoro wird mein letzter schöner Standort am Wasser. So einen schönen Ausblick aus dem Wohnzimmer werde ich so schnell nicht wieder bekommen.

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Viele Campingplätze haben schon Ende September dicht gemacht. Das stellt mich nun vor ein kleines Problem. Von hier bis Olbia gibt es jetzt Mitte Oktober keinen offenen Campingplatz mehr. So alle paar Tage hätte ich aber dann doch gerne mal eine Dusche.

Von meinem letzten Standort in Berchida war ich schon bis San Teodoro gekommen und muss jetzt wieder 30km zurück. In Santa Lucia war ich letzte Woche auf einem Platz der laut Internet bis Ende Oktober geöffnet hat. Als ich dort ankomme ist keiner an der Rezeption. Ein deutscher Gast der gerade am Abreisen ist sagt mir, dass hier ab heute geschlossen ist. Aber man könne hier trotzdem stehen. Wie jetzt? Geschlossen und doch geöffnet?

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Ich parke erst Mal den Wagen und sehe mich um. Weit und breit niemand. Der Platz gehört jetzt den Krähen und Spechten in den Pinien. Egal, ich schließe den Strom (der erfreulicherweise nicht abgeschaltet ist) ans Auto an und gehe erst Mal heiß duschen. Danach ist immer noch niemand zu sehen. Nach ein paar Stunden gehe ich wieder an die Rezeption. Jetzt stehen da zwei davor, die so aussehen als ob sie hier arbeiten.

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Ich frage ob die Rezeption geöffnet ist. "Nein, der Platz ist seit heute geschlossen", heißt es. Wie lange ich denn bleiben wolle, fragen sie. "Naja, so ein paar Tage" "Ok, dann bleib erst mal, morgen sehen wir weiter." Das ist erfreulich und kommt jetzt wirklich überraschend. Aber auch wenn ich ein-zwei Tage hier bleiben kann, habe ich danach wieder das Duschproblem und keinen Campingplatz weit und breit. Es wird jetzt schon um 7 Uhr dunkel, da hält meine Batterie auch nicht mehr so lange durch.

Allein an einem Strand oder in den Bergen ist ja schön. Ganz allein auf einem riesigen Campingplatz ist merkwürdig.

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Kaum vorstellbar was hier vor wenigen Woche noch los gewesen ist. Nun ist es wie der Zentralfriedhof. Es ist das Ende einer Sommerparty. Gerade hat man sich noch bestens amusiert, plötzlich sieht man sich um und alle sind weg - keiner ist mehr da.

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Im Pool schwimmen nur noch Algen

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Wenn das hier nicht eine Insel wäre würde ich jetzt wo anders hin fahren, aber die Fähre geht halt erst in 10 Tagen. Das können fade Tage werden. Ich bin heilfroh um meinen UMTS-Stick. Mit Internetanschluss kann ich mir die Zeit ganz gut vertreiben. Meine einzige Gesellschaft heute war ein Streuner der abends ans Auto kam um sich etwas zu erbetteln. Er hatte mehr Glück als der Esel. Ein paar Würstchen habe ich immer im Kühlschrank.

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Wenn nichts Außerordentliches mehr passiert ist das der letzte Blogeintrag zu meiner Mittelmeer-Tour. Weiter geht es in ca. 3 Wochen mit Berichten aus dem südlichen Afrika.

Eingestellt von Tom Travel 13:39 Archiviert in Italien Kommentare (0)

Ende der Balkan-Sardinien-Rundfahrt

wieder in Deutschland

sunny 18 °C
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Es ist zwar nichts Aufregendes mehr passiert aber ich dachte ich schreibe noch einen abschließenden Beitrag zu meiner kleinen Mittelmeer-Rundfahrt. Die letzten Tage auf Sardinien habe ich in La Cinta bei San Teodoro verbracht. Dort war wenigstens noch etwas los. Für Kite-Surfer ist gerade jetzt die beste Zeit. Etwa ein Dutzend Camper steht auf dem nun kostenlosen Parkplatz. Zu spät für mich das jetzt noch zu lernen. Beim Zuschauen könnte man echt neidisch werden. Hoffentlich ergibt sich noch einmal auf dieser Reise eine Gelegenheit das zu lernen.

Auf dem Weg zur Fähre mache ich einen letzten touristischen Halt in Posada. Auch so ein Schmuckstück wie Bosa auf der anderen Seite an der Westküste.

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Hier gibt es eine kleine Burg zu besteigen und von oben hat man perfekte Rundumsicht.

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Das kostet 3€ Eintritt wenn man da rauf will. Eigentlich eine Frechheit nur für eine Turmbesteigung. Der Typ an der Kasse steht dafür den ganzen Tag in einem zugigen Durchgang und ist nicht zu beneiden. Jetzt in der Off-Season kommen vielleicht ein Dutzend Touristen hier her und er muss den ganzen Tag im Wind stehen. Da zahle ich doch lieber 3€ als mit ihm zu tauschen.

Die Moby-Lines Fähre von Olbia nach Livorno fährt über Nacht. Aufenthalt in den Fahrzeugen ist nicht erlaubt. Viel Schlaf bekomme ich nicht auf einer Bank in der Kinderspielecke des Schiffes. Die ganze Strecke bis nach München am nächsten Tag ist mir zu weit, da schlafe ich sonst ein. Ich mache noch einen Stopp.

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Na? Erkennt das jemand? Richtig, das ist der Gardasee. Lag direkt am Weg und da verbringe ich mein letztes Wochenende auf dieser Reise. Zuerst gratis direkt am Wasser. Ein Luxus den es hier auch nur Ende Oktober gibt.

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Dann die letzte Nacht auf dem letzten noch offenen Campingplatz am See. Harley braucht dringend eine Innen-Reinigung, mir schadet es auch nicht.

Morgen geht es dann endgültig wieder zurück zum Ausgangspunkt. Woran ich mich noch lange erinnern werde ist Mostar mit seiner Brücke und meiner geklauten Kamera. In etwas über 100 Tagen 13 Länder durchquert, 8000km - das sind die Zahlen.

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Montenegro bleibt mein Favorit, auf Platz 2 Sardinien mit den definitiv schönsten Stränden die ich bisher in Europa gesehen habe. Kroatien dicht dahinter. Serbien, Kosovo, Mazedonien - kann man vergessen. Der überall liegende Müll stört in Albanien und B&H sehr. Österreich, Schweiz, Liechtenstein - wunderschöne Berglandschaften, aber das Wetter...ohne Worte.Ungarn, naja halt der Plattensee. Flach und günstig. Slowenien hätte ich fast vergessen. War irgendwie ganz nett. Nächstes Mal habe ich meine Golfausrüstung dabei wenn ich da hin fahre. Außer Golf spielen kann man dort wirklich nicht viel tun.

Juli und August war schlimm. Zu heiß, zu voll, zu teuer. Wer es irgendwie vermeiden kann sollte nicht in diesen beiden Monaten in einem dieser Länder Urlaub machen. Zum Campen ist es ab Mitte September ideal. Tagsüber nicht so heiß, dass man nur im Schatten parken kann und nachts angenehm kühl. Sogar jetzt Ende Oktober war es teilweise hier noch wärmer als im australischen Sommer von 2011

Von den Kosten her gesehen war war es nicht anders als USA oder Südamerika. Wieder war Transport der teuerste Posten im Budget. Auch wenn Europa klein ist und die 8000km, die ich hier gefahren bin, wenig sind im Vergleich zu 17.500km in Australien oder 23.000km in den USA. Der hohe Spritpreis gleicht das aus. Zum ersten Mal hatte ich keine Reifenpanne. Harley hat mir null Probleme bereitet, für die altersschwache Batterie konnte er ja nichts. Von den 3 Campern die ich bisher hatte ist er definitv der beste. Umso mehr bedauere ich es, dass ich ihn jetzt verkaufen muss.

Eingestellt von Tom Travel 10:26 Archiviert in Deutschland Kommentare (3)