Alle lieben Sabrina
Etosha-Safari Teil I
18.01.2014 - 19.01.2014
28 °C
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Round-The-World 2013-2014
auf Tom Travel's Reise-Karte.
In Outjo bleibe ich für 2 Tage in der Etotongwe Lodge. Die Besitzerin ist bekannt für ihr Herz für Tiere. Deswegen hat man ihr ein Warzenschwein-Ferkel gebracht. Es wurde verlassen an der Straße gefunden. Etwa 2 Wochen alt wäre es mit Sicherheit verhungert, wenn sich die Dame nicht Tag und Nacht alle 2 Stunden mit der Nuckelflasche in der Hand darum kümmern würde.
Wer kann auch diesem Blick widerstehen. Nicht schön, aber höchster Niedlichkeitsfaktor. Grinst fast wie ein Quokka.
Der Haushund "Fergie" ist auch völlig vernarrt in das Ferkel, das den Namen "Sabrina" bekommen hat.
In den paar Tagen hat sich das Tier schon sehr an Menschen gewöhnt und genießt es auf dem Arm zu sitzen.
Sabrinas Zukunft sieht rosig aus. Wenn sie größer wird, soll sie zusammen mit dem Hund frei auf dem Gelände der Lodge laufen.
Jeff, mein südafrikanischer Freund aus der Antarktis hat mir die Ongava Lodge am südlichen Eingang zum Etosha-Park empfohlen. Was ich nicht wußte war, dass er wohl Miteigentümer dieses 3000km² großen Geländes ist. Zumindest ist er einer der Direktoren, denn ich werde in der exklusiven Villa untergebracht, die nur den Direktoren dieses privaten Reservates und deren Gästen vorbehalten ist. Zwei Angestellte kümmern sich während meines Aufenthaltes um mich. Privates Wasserloch für Tierbeobachtungen, WiFi, Wäscheservice und eine Bar. Ich komme mir vor wie ein VIP. Nach Wochen schlafe ich wieder mal in einem richtigen Bett und habe ein eigenes Badezimmer.
Gleich am ersten Nachmittag bin ich für eine Tour auf dem eigenen Gelände eingeteilt. "Ongava" heißt Nashorn und von denen gibt es hier ein paar Dutzend. Breit- und Spitzmaulnashörner, oder "White and Black Rhino" wie sie hier genannt werden. Gute Chancen den ersten der "Big Five" zu sehen. Früher oder später stolpert man hier in Afrika über diesen Begriff. Einst wollte jeder Großwildjäger, der was auf sich hielt mindestens je einen der "Big Five" abgeschossen haben. Heute sind die 5 das Ziel von Touristen und geschossen wird nur noch mit Fotoapparaten. Wir sind im offenen Jeep nur zu viert auf der Tour plus Rio unser Guide. Nur eine Plane als Regen- und Sonnenschutz als Dach.
Als ersten der 5 bekomme ich nicht ein Nashorn sondern eine kleine Gruppe Löwen zu sehen.
Drei junge Männchen, die sich um ein Löwenbaby kümmern, während die Mutter auf der Jagd ist. Echt niedlich der Kleine.
Nichts trennt uns von den Tieren - kein Gitter, kein Käfig. Bis auf 20m fahren wir an die Gruppe heran. So stelle ich mir Safari vor. Auf keinen Fall in einem Bus, wo man mit 15 anderen durchs Glas schauen muss.
Danach kommen Sprinbock, Oryx, Impala - das Fast-Food der Löwen. Gegen Ende der Tour kann ich meinen zweiten Haken bei den Big Five machen. Zwei junge Elefantenbullen stehen neben dem Weg und lassen sich, wie schon die Löwen, nur wenig stören. Einer droht ein wenig in unsere Richtung, aber so wirklich ernst nehmen beide den Jeep nicht.
Auf dem Rückweg halten wir an einem Wasserloch für einen Sundowner Drink. Wer genau hinsieht kann die Flasche Glenfiddich erkennen. Single Malt Scotch auf der Safari, serivert von Rio unserem Guide - man gönnt sich ja sonst nichts.
Abends in meiner Villa dann ein Bierchen. Das kann ich allerdings nicht in Ruhe alleine trinken. Die hiesigen Motten sind sehr daran interessiert.
Für Motten wiederum interessiert sich ein hübscher Gecko. Ich habe ein wenig Bier geopfert, um meine Dose in Ruhe trinken zu können. Um die kleine Bierpfütze auf dem Tisch sitzen sie noch stundenlang. Der Gecko ist nach wenigen Minuten so vollgefressen, dass er nur noch den Motten beim Besäufnis zuschaut.
Schon am nächsten Morgen geht es kurz nach Sonnenaufgang zur nächsten Safari. Dieses Mal direkt in den Etosha Park. Wieder mit Rio als Guide und nur einem Ehepaar aus Belgien außer mir an Bord des Jeeps. Im Park gibt es wieder einige Plätze mit schönen deutschen Namen: Märchenwald, Grünewald. Das kann man sich leicht merken. Mit den einheimischen Namen wird es schon schwieriger. Probiert mal "Ondundozonananandana".
Gleich am Anfang der Tour latschen ein paar Giraffen gemütlich über die Staße.
Die sind zwar groß, gehören aber nicht zu den Big 5.
Achja, Auflösung vom letzten Blog. Giraffen und Zebras gab es zuletzt in fast freier Wildbahn in Busuanga auf den Philippinen. Wer es nachlesen will klickt hier
Zebras kamen auch noch - jede Menge. Die Regenzeit hat begonnen und viele Arten haben jetzt ihre Jungen. Dieses hier hat extrem Spaß dabei die neuen Beine auszuprobieren und schlägt dabei fast Saltos vor Freude.
Am selben Wasserloch auch eine kleine Herde Gnus.
Zum Ende wirde es noch mal ein wenig spannend. Vor uns blockiert ein ausgewachsener Elefantenbulle den Weg.
Es sieht fast so aus als ob er sich hinter dem Busch verstecken wollte - lächerlich. Aber sobald wir näher fahren kommt er aus dem Gebüsch und läßt uns nicht vorbei.
Das Spiel geht ein paar mal hin und her, Rio fährt vor und dann wieder zurück. Der Bulle ist in der Mast und in der Zeit gelten die Tiere als sehr aggressiv.
Nach 10 Minuten hat er scheinbar genug mit uns gespielt und wenn man diesen Geischtsausdruck interpretieren darf, dann lacht er sich eins. Wir dürfen passieren.
Ganz zum Schluss der Tour noch ein Warzenschwein mit 3 Jungen. Leider etwas unscharf, aber so könnte Sabrinas Mutter ausgesehen haben.
Eingestellt von Tom Travel 06:16 Archiviert in Namibia Kommentare (3)